Notfallzäpfchen richtig anwenden!


Gefährlicher Pseudokrupp
Notfallzäpfchen richtig anwenden!
Alona Siniehina/shutterstock.com

Im nasskalten Herbst leiden Kleinkinder wieder vermehrt unter Pseudokrupp-Anfällen mit Husten und Atemnot. Dagegen bekommen die Kleinen von der Kinderärzt*in oft Notfallzäpfchen verschrieben. Doch die richtige Anwendung ist gar nicht so einfach.

Kleine Luftröhre ist schnell verlegt

Der Pseudokrupp ist eine typische Kleinkinderkrankung. Er macht sich meist spätabends oder nachts mit plötzlichem, bellendem Husten, Heiserkeit und pfeifendem Einatmungsgeräuschen bemerkbar. Dahinter steckt eine virusbedingte Erkältung, bei der es – womöglich durch eine allergische Komponente – zum Anschwellen der Kehlkopfschleimhaut kommt. Weil die Luftröhre von kleinen Kindern noch einen geringen Durchmesser hat, kann sie schon durch leichtes Anschwellen der Schleimhaut verlegt werden und schnell eine Atemnot entstehen.

Bei sehr leichten Fällen reicht oft kühle Luft In leichten Fällen ohne Atemnot reichen oft Selbsthilfemaßnahmen aus, damit es dem Kind wieder geht:

  • Kind aufrecht hinsetzen oder auf den Arm nehmen, um die Atmung zu erleichtern.
  • Für ausreichend frische Luft sorgen, z. B. mit dem (warm angezogenen) Kind auf den Balkon oder in den Garten gehen oder sich vor ein geöffnetes Fenster setzen.
  • Kühle Getränke in kleinen Schlucken trinken lassen.
  • Ruhig und besonnen bleiben!

Atemnot? Ab in die Klinik

Hat das Kind Atemnot, ist es sehr blass oder die Lippen bläulich, muss es sofort in die Klinik gebracht oder die Notärzt*in gerufen werden. Das Gleiche gilt, wenn das Kind unruhig oder apathisch ist, hohes Fieber entwickelt oder eine kloßige Sprache bekommt – hier steckt womöglich eine gefährliche Entzündung des Kehldeckels dahinter.

Auch nach einem gut überstanden Pseudokrupp-Anfall sollte am nächsten Morgen die Kinderarztpraxis aufgesucht werden. Dort sichert die Ärzt*in die Diagnose. Häufig bekommt das Kind Kortison als Notfallzäpfchen verschrieben, um bei einem weiteren Anfall gleich helfen zu können. Denn im Rahmen der viralen Erkältung wiederholen sich die Anfälle häufig.

Kortisonzäpfchen richtig anwenden

Bei der Anwendung der Kortisonzäpfchen muss auf folgende Dinge geachtet werden:

  • Richtig lagern. Kortisonzäpfchen immer für Kinder unerreichbar aufbewahren. Außerdem sind sie wärmeempfindlich und vertragen nicht mehr als maximal 25° C. Bei höheren Temperaturen sollten sie deshalb besser im Kühlschrank gelagert werden.
  • Korrekt auspacken. Damit das Zäpfchen nicht zerbricht oder zerquetscht wird, ist es vorsichtig aus seiner Verpackung zu schälen – etwa so wie eine Banane.
  • Richtig einführen. Zäpfchen werden mit der dicken Seite nach vorne tief in den After eingeführt. Damit es besser flutscht, darf es ganz kurz in der Hand vorgewärmt werden.
  • Drin behalten. Damit das Zäpfchen auch drin bleibt, empfiehlt es sich, die Pobacken des Kindes für kurze Zeit leicht zusammenzudrücken.
  • Wiederholen. Normalerweise reicht im Akutfall ein Zäpfchen aus. Bessern sich die Beschwerden nicht, darf nach etwa einer Stunde je nach ärztlicher Anordnung und Präparat ein zweites, manchmal sogar ein drittes Zäpfchen verabreicht werden.

Keine Angst vor Nebenwirkungen!

Manchen Eltern kommt die Dosierung von 100 mg Kortison sehr hoch vor. Um die Atemnot schnell zu lindern, sind diese Dosen jedoch unbedingt erforderlich. Nebenwirkungen wie bei einer langfristigen Kortisontherapie (z. B. das Cushing-Syndrom), sind bei einer solch kurzzeitigen, ein- bis dreimaligen Kortisonanwendung nicht zu befürchten.

Quellen: Fachinformation Trommsdorff, pta heute

Aktuelle Angebote Ihrer Hörschbach-Apotheke Murrhardt

Beratungsclips

Antibiotikumsaft mit Löffel

Antibiotikumsaft mit Löffel

Dieses Video zeigt Ihnen kurz und verständlich, wie Sie einen Antibiotikumsaft mit einem Dosierlöffel richtig einnehmen. Der Clip ist mit Untertiteln in Russisch, Türkisch, Arabisch, Englisch und Deutsch verfügbar.

Wir bieten Ihnen viele unterschiedliche Beratungsclips zu erklärungsbedürftigen Medikamenten an. Klicken Sie einmal rein!

News

Inkontinenz: Therapie statt Tabu
Inkontinenz: Therapie statt Tabu

Viele Frauen betroffen

Husten, Hüpfen oder Heben? Alltägliches genügt, damit bei einer Belastungsinkontinenz unwillkürlich Urin abgeht. Obwohl viele Frauen davon betroffen sind, ist das Thema noch immer schambehaftet.   mehr

Sonnenbrille schützt vor Augenschäden

Nahaufnahme einer Frau mit Sonnenbrille vor einem Sonnenuntergang.

Ab UV-Index von 3 aufsetzen

Ob am Strand, auf der Terrasse oder im Gebirge: Dass man in der Sonne die Haut vor UV-Strahlen schützen muss, ist inzwischen selbstverständlich. Weniger bekannt ist, dass auch die Augen Schutz vor dem UV-Licht benötigen.   mehr

Infektionsgefahr an Bord

Ehepaar sitzt am Heck auf dem Sonnendeck eines Schiffes und schaut aufs Meer.

Mit Noroviren auf Kreuzfahrt

Für viele Menschen gibt es nichts Schöneres als eine Kreuzfahrt, sei es durch die Karibik oder in skandinavischen Gewässern. Doch leider gelangen auch immer wieder Noroviren an Bord. Wer sich damit ansteckt, verbringt meist mehr Zeit im Bett und auf der Toilette als auf dem Sonnendeck.   mehr

Nanoplastik in Wasserflaschen
Sportlerin trinkt Wasser aus einer PET-Flasche.

Gefährlicher als Mikroplastik

Plastik wird offenbar zu einem immer größeren Problem: Forschende haben in Trinkwasser aus PET-Flaschen massenweise Plastikfragmente gefunden, die noch kleiner sind als Mikroplastik – und dadurch über das Blut bis in das Gehirn eindringen könnten.   mehr

Medikamente sicher geben
Ältere Frau beim Einnehmen einer Tablette. Für die beste Wirkung sollten die Einnahmehinweise beachtet werden.

Tipps rund um Tabletten & Co.

Was genau heißt eigentlich „morgens nüchtern“ bei der Medikamenteneinnahme? Und wer hat Anspruch auf einen ärztlichen Medikationsplan? Diese und andere Fragen stellen sich beim Verabreichen von Arzneimitteln häufig. Hier gibt es Antworten.   mehr

Alle Neuigkeiten anzeigen
Hörschbach-Apotheke Murrhardt
Inhaber Kai Uwe Hermann
Telefon 07192 / 90 09 17
Fax 07192 / 52 29
E-Mail info@hoerschbach-apotheke.de